Nach Hause kommen

Pünktlich um sechzehn Uhr war ich gestern Dank zweier netter Italiener eingecheckt – in unmittelbarer Nachbarschaft zum Petersdom. Deswegen konnte ich nicht anders – ich musste so schnell es geht raus! Das Grinsen in meinem Gesicht wurde immer breiter, je näher ich dem Petersplatz kam. Einmal über den Tiber, dann um die Ecke und schon stand ich auf der Via Conciliazione mit Blick auf den Petersdom. Breiter konnte mein Grinsen nicht werden. Mit einem Cappuccino in der Hand (den ich stolz mit meinen mageren Italienischkenntnissen erworben hatte) stand ich nun auf dem Platz. Fast wie nach Hause kommen. Um mich herum die ersten Touristen und Pilger, die wahrscheinlich wie ich auf Benedikts letzte Audienz warten und den Moment und vor allem die Sonne genießen. Doch von Entspannung kann auf dem Petersplatz momentan nicht die Sprache sein. Auf der einen Seite werden fleißig Stühle aufgestellt und auf der anderen Seite bereiten sich die Journalisten auf die nächsten Tage vor. Letzte Audienz, Sedisvakanz, Konklave und Habemus Papam.

Am Freitag geht es los – mein Praktikum bei Radio Vatikan – noch ohne Papst. Die wahrscheinlich spannendste Zeit im kleinsten Staat der Welt.

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